KATZENSEUCHE (Panleukopenie) – DAS FELINE PARVOVIRUS


Besonders gefährdete Katzen und Übertragungswege:

Zur Hauptrisikogruppe gehören vor allem junge und geschwächte Katzen. Dort hat das Virus den einfachsten Weg, da hier das Immunsystem entweder noch nicht richtig ausgebildet oder gerade mit der Bekämpfung eines anderen Infekts beschäftigt ist. Auch durch die Bewältigung von großem Stress ist das System nicht voll funktionstüchtig. Aber grundsätzlich laufen alle Katzen Gefahr sich zu infizieren, da das Virus hochgradig ansteckend und extrem widerstandsfähig ist. Der Übertragungsweg kann durch direkten Kontakt mit einem infizierten Tier erfolgen (z. B. durch Husten und Niesen; „Tröpfcheninfektion“) aber auch indirekt durch Kot, Urin und Gegenstände. 

Allgemeines zur Krankheit und zum Verlauf:

Die Inkubationszeit beträgt etwa 2 - 3 Tage, bis Symptome auftreten ca. 4 - 7 Tage. Das Virus ist sehr resistent und kann unter guten Bedingungen bis zu sechs Monate die Ansteckungsfähigkeit behalten. Gegenüber Säuren, Laugen und vielen Desinfektionsmitteln ist es unempfindlich, nur spezielle Desinfektionsmittel vermögen das Virus abzutöten. Ist ein Katzenwelpe befallen, ist der Verlauf heftig und schnell (“perakut“). Das Tier stirbt innerhalb von 24 Stunden, da noch die Abwehrstoffe der Mutter fehlen. Das Virus greift sofort den Herzmuskel an und Wasser sammelt sich in der Lunge. Das führt dann zu relativ schnellem Herzversagen. Bei einer “akuten“ Version treten die Symptome ebenfalls relativ plötzlich auf, die Erkrankung dauert aber länger. Im Vordergrund steht eine heftige Entzündung des Dünndarms, durch die der Kot flüssig wird und auch extreme Mengen an Blut enthalten kann. Der Geruch ist äußerst unangenehm und spezifisch – wer sich auskennt, wird es sofort zuordnen können. Infizierte Katzen zeigen Abgeschlagenheit, haben keinen Appetit und zeigen Anzeichen von Bauchschmerzen. Weiterhin ist entweder hohes Fieber (bis zu 41,5°C!) typisch aber genauso das Gegenteil – nämlich Untertemperatur. Es kommt zum Erbrechen und erhöhte Verminderung der weißen Blutkörperchen. Wird die Krankheit überlebt, dauert diese etwa 12 – 25 Tage. Ist alles überstanden, werden keine Viren mehr ausgeschieden.

Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten:

Die beste Prophylaxe ist die Schutzimpfung. Üblich ist in Deutschland die Impfe mit Lebendimpfstoffen, da hier der Schutz in Stärke und Dauer am besten abschneidet. Die Impfe gegen Katzenseuche gehört mit zur Grundimmunisierung, in Kombination mit Katzenschnupfen und ist grundlegend wichtig! Mittlerweile sind die Stoffe so bearbeitet und verbessert worden, dass eine Nachimpfung höchstens noch alle 2 – 3 Jahre (!) nötig ist! Trotzdem wird an den jährlichen Intervallen von einigen Tierärzten festgehalten. Das ist nicht gut für Ihre Katze und kostet Sie unnötiges Geld – da sollten Sie unbedingt nachhaken! 

Schauen Sie auch unter dem Menüpunkt „Impfen“ (Katze & Co.). Hier finden Sie noch wichtiges zur „Grundimmunisierung“!

 

Auch für diese Krankheit gibt es verschiedene „Test-Kits“. Werden Viruspartikel mit dem Kot ausgeschieden, ist er positiv. Blutuntersuchungen geben lediglich Hinweise, wie z. B. Wasserverlust, Salz- und Eiweißverlust und auch den Allgemeinzustand des Abwehrsystems. Es ist eine sehr schwere Erkrankung, dessen Therapie nur in einer Tierklinik mit vorhandener Isolierstation durchgeführt werden kann. Wie genau das erfolgt, ist Fallabhängig – jedoch steht fest, dass der Einsatz von Medikamenten nur bedingt stattfinden kann, da es sich bei der Krankheit ja um Viren handelt. Meißt werden Antibiotika eingesetzt, allerdings nur zur Vorbeugung anderer Infektionen. Gegen den Nährstoffverlust gibt es Infusionen und bei Untertemperatur benötigt das Tier zusätzliche Wärmequellen. Eine der wohl wichtigsten Maßnahmen ist der Futterentzug.